Wie ihr auf Instagram in der Story verfolgen konntet, waren wir Anfang November zwei Wochen im Mittelmeer unterwegs. Gestartet sind wir mit drei Tagen auf Mallorca, danach aufs Schiff und über das westliche Mittelmeer bis raus auf den Atlantik. Mit zwei kleinen Kindern, zu der Zeit 10 Monate und drei Jahre alt. Wie das Leben mit Kind auf einem Schiff ist, wie es war und ob ich es wieder tun würde: Hier mein Erfahrungsbericht!
Der Flug
First things first – starten wir ganz am Anfang – mit dem Flug. Wir haben einen Nachmittags Flug nach Mallorca gebucht, der sich leider eine Stunde verschob. Für uns allerdings glücklich: denn auf dem Weg zu Flughafen schliefen beide Kinder ein. Somit haben sie einfach im Auto noch ein bisschen geschlafen und waren dadurch gut drauf.
Wie schon meine Tochter als Baby, hatte auch mein Kleiner wenig Lust auf den Baby-Anschall-Gurt auf meinem Schoß. Das ging mit viel Spielzeug und Trinken aber bei Start und Ladung zu managen.
Es wurde mir so oft geraten und ich kann es nur betonen: Snacks sind der absolute Retter. Für den Kleinen hatten wir Hirsekringel, für die große Fruchtgummis dabei. So blieb die Laune gut, den Flug haben beide gut vertragen und mitgemacht.
Hola Mallorca! Ballermann mit Kindern
Ich habe ganz absichtlich ein Hotel an der Playa de Palma gebucht – um genau zu sein das Iberostar Playa de Palma am Balneario 9. Zehn Minuten mit dem Taxi vom Flughafen, langer Strand, super Hotel. Als Touristikerin kann ich sowieso die Iberostar Hotels nur empfehlen. Eine super Kette aus spanischer Familienführung, sehr kinderfreundlich und ein ganz hoher Standart an Service und Essen. Ich war schon in Iberostar Hotels auf Kuba, den Kanaren, Tunesien, Bulgarien… die Qualität ist gleich bleibend wundervoll.
Wer jetzt noch wegen der Lage zittert: Im November ist absolut nichts los an der Playa. Klar könnte man zur Schinkenstraße gehen, wenn man das wollte. Wollten wir aber nicht wirklich 😉
Stattdessen konnten wir das Aquarium in Palma fußläufig erreichen – eine absolute Augenweide und meine Große schwärmt immer noch davon – und einen entspannten Tag am Strand einlegen.
Und dann kam das Unwetter – ab aufs Schiff
An dem Tag der mit strömenden Regen und Sturm begann, sind wir also zum Cruise Terminal gefahren. Das waren wieder so 30 Minuten mit dem Taxi. Die Mein Schiff 2 lag schon im Hafen, Check In ging fix bis auf eine kurze Diskussion mit meiner Tochter, die das Bändchen was sie zur Sicherheit tragen sollte nicht anlegen wollte. Alle waren aber sehr geduldig und lieb, sodass wir sie doch überreden konnten.
Alle Kinder ab drei Jahren müssen ein farbiges Bändchen auf dem Schiff tragen, dies zeigt die Rettungsstation an, zu der das Kind im Notfall gebracht werden soll. Sichert also folgenden Fall ab: mein Kind ist im Kids Club (oder alt genug sich alleine auf dem Schiff zu bewegen) und man gerät in Seenot (Feuer, sinken usw.) Nun würde ich als Mutter natürlich los rennen und mein Kind suchen. Um ein Schiff aber im Notfall richtig zu evakuieren wäre das eher kontraproduktiv. Also kann ich mir sicher sein, dass der Kids Club bzw die Mitarbeiter die alle für die Sicherheit an Bord verantwortlich sind, mein Kind schnappen und es zu unserer Rettungsstation bringen.
Ihr merkt, Sicherheit an Bord ist ein ganz großes Thema auf Kreuzfahrtschiffen und etwas, was man wissen muss und sich damit auch arrangieren muss. Kommen wir zu dem Punkt der mich total glücklich machte, also nicht:
Seenotrettungsübung um 21:15Uhr
Die Seenotrettungsübung MUSS für ALLE Passagiere vor Auslaufen des Schiffs erfolgen. Und da der Kahn 22Uhr auslaufen sollte, kam diese glückliche Uhrzeit zustande. Für uns mit Kindern die einfach beide Punkt 19Uhr ins Bett kippen, denkbar ungünstig. Nur, da hilft kein diskutieren und auch kein Drücken – wer sich versucht zu drücken wird von der Besatzung persönlich auf Kabine abgeholt. Oder ausgerufen. Es ist eine Pflichtveranstaltung und gehört bei jeder Kreuzfahrt, egal mit welchem Unternehmen ihr fahrt, dazu.
Und da alle Durchsagen dazu selbstverständlich auch auf Kabine laufen, waren die Kinder dann auch gleich mal wach ohne das ich sie wecken musste. Ich hatte echt Schiss und dachte sie schreien mir beide aus vollem Hals da die gesamte Übung durch – aber im Endeffekt waren sie sehr beeindruckt von der Vorstellung, den Rettungswesten und die Crew hat uns dann auch nach dem Pflichtteil gleich sehr verständnisvoll den Ausgang gezeigt. Also alles halb so wild.
Seegang – wer seetauglich ist, sehen wir dann mal
Also ab dafür, das Schiff durfte los und wir hatten auch gleich ordentlich Seegang, also das Schiff schaukelte kräftig bei den hohen Wellen des Unwetters übers uns. Mein Mann und ich haben schon mehrere Kreuzfahrten gemacht, die Kinder noch nicht. Aber wie ich erwartet habe, vertrugen sie auch starken Seegang wirklich gut. Es gab zwei Tage, da waren wir den ganzen Tag auf See unterwegs und da hat es auch mal kräftig geschaukelt, sodass meine Dreijährige schon mal fast aus dem Gleichgewicht kam. Aber nichts was den Kids Übelkeit beschert hätte.
Ich wurde ganz häufig gefragt was ich gemacht hätte, wäre den Kindern wirklich schlimm schlecht geworden. Ganz ehrlich? Ich weiß es nicht. Darüber hätte ich mir dann Gedanken gemacht. Es gibt so viele „aber, wenn, und dann’s“ wenn man mit Kindern verreist. Und wenn man die alle durch geht und für alles eine Lösung vorab parat haben will, bleibt man wohl eher Zuhause.
Jeden Tag ein neuer Hafen und ein neues Abenteuer
Die meiste Zeit fährt das Schiff über Nacht und ankert am Morgen in einem anderen Hafen. Für uns waren das auf der Reise Cadiz, Fuerteventura, Lanzarote, Agadir, Gibraltar und Barcelona. Bis auf die beiden letzten, waren wir schon mal dort und konnten mit den Kindern Tagesausflüge unternehmen, zu Zielen die wir noch nicht kannten oder unbedingt nochmal sehen wollten. Ausflüge an Bord haben wir nicht gebucht und sind immer selbstständig raus gegangen, haben uns ein Taxi genommen oder sind einfach bis zum nächsten Strand oder in die Stadt gelaufen.
Durch das angenehme Atlantikklima hatten wir auch immer für 20-25 grad, richtiges Strand und Badewetter. Zurück im Mittelmeer wurde es etwas kälter, aber ansonsten war es herrlich. Die Kanaren sind als Frühlingsinseln bekannt und ihre ganzjährig angenehmen Temperaturen.
Verpflegung an Bord
Mein Schiff fährt ein All Inklusive Konzept – heißt bis auf Schampus und Co gab es 24h Stunden Essen und Trinken. Man kann zwischen verschiedenen Buffett und alá carté Restaurants wählen. Auf unserer ersten Fahrt haben wir das Schiff den Futterkutter getauft und es hat sich bis heute bewahrheitet. Nebenbei gibts auch Eis zu den Mahlzeiten, die Auswahl riesig und auch ein Kinderbuffet ist natürlich vorhanden gewesen.
Was ich nicht so optimal fand, war die Verpflegung für Babys. Mein Zehnmonate altes Kind brauchte nun nicht unbedingt Brei, aber wenn ich einen der Köche im Restaurant bat mir etwas zu pürieren schaute man mich erst mal an als hätte ich zwei Köpfe. Und dann dauerte es ewig. Mit hungrigen Baby nicht so super cool. Andere Eltern haben sich sogar Gläschen mitgebracht – käme für mich nicht wirklich in Frage für zehn Tage. Also, Fingerfood it is. Für uns kein Problem aber für andere sicher nicht so spaßig. Da hört man von dem Konkurrenten AIDA besseres. Die haben auf den neuen Schiffen auch eine Baby Bar mit ALLEM was man für die kleinsten so braucht.
Schlafen – zu viert auf einer Innenkabine
15qm sind nicht viel – noch viel weniger zu viert. Platz ist auf Kreuzfahrtschiffen Mangelware und Kabinen werden so klein wie möglich gehalten. Es gab ein normales Doppelbett, zwei Betten zum herunter klappen und ein Reisebett fürs Baby, mitten im Raum. Wir haben ein wenig umdekoriert und das Doppelbett ganz an die Wand geschoben, sodass das Babybett noch dazwischen passte. Unten habe ich mit den Kindern geschlafen und oben mein Mann. Das ging. für die Kids waren es insofern cool, weil es eben ohne Fenster stockduster war und sie Mittags wie Abends immer gut schlafen konnten. Wer da Platzangst kriegt, sollte wohl eher auf eine Außenkabine (mit Fenster) oder eine Balkonkabine setzen. Kostet halt auch mehr, wir wollten das Geld lieber in Ausflüge und Erlebnisse investieren.
Fazit
Also, würde ich nochmal eine Kreuzfahrt mit Kindern machen? Japp. Definitiv. Um genau zu sein ist die nächste auch schon gebucht. Diesmal wollen wir eins der neuen Schiffe von AIDA Cruises ausprobieren und ich freue mich schon den direkten Vergleich ziehen zu können. Für mich war es einfach sehr sehr sehr entspannt und stressfrei. Man hat die Kabine immer mit dabei, kann mal eben zum stillen oder wickeln auf Kabine gehen und trotzdem sieht man so unglaublich viel und kann wunderschöne neue Orte entdecken. Das Personal ist super super bemüht und hinterher, die Kabine wird zweimal täglich gereinigt, alle lieben die Kinder und sind sehr aufmerksam und fürsorglich.
Es gibt ein paar Mankos, wie zb das nicht funktionierende Babyphone auf der Mein Schiff 2 – das hat manchmal genervt war aber unterm Strich zu lösen. Wenn Abends eine Show war die wir dringend sehen wollten, haben wir den Kleinen im Kinderwagen schlafen lassen und dann ins Bett transferiert.
Unterm Strich aber, war es eine schöne Erfahrung und mein Touristik Herz ist ein bisschen beruhig – bis zum nächsten Urlaub 🙂
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